Lima-City Webhosting war mir selbst bis vor kurzem gar nicht bekannt gewesen. Ich bin bei auf diesen Webhosting-Anbieter gestoßen, als ich nach einem Ersatz für meine bei Siteground gehosteten Webseiten gesucht habe.
In diesem Beitrag werde ich zunächst die Unterschiede zwischen dem Gratis- und dem kostenpflichtigen Webhosting-Paket von Lima-City beleuchtet. Im Anschluss zeige ich Schritt für Schritt, wie man sich bei Lima-City registriert, eine Domain bestellt sowie das CMS WordPress installiert.
Gemäß DSGVO benötigt man für das Betreiben einer Webseite einen Auftragsdatenverarbeitungs-Vertrag, den man mit dem Webhoster abschließen muss. Auf diesen Punkt werde ich als letztes eingehen.
Dieser Post dient gleichzeitig als Auftakt einer Artikelserie, in der ich auf alle wesentlichen Schritte eingehe, einen Blog von A bis Z zu erstellen. Der gesamte Prozess wird an einer neuen, echten Webseite demonstriert, allerdings ohne die Domain (zunächst) zu benennen.
Inhaltsangabe
Gratis versus Premium Webhosting
Lima City bietet dauerhaftes kostenloses Webhosting seit über 15 Jahren an und gehört damit zu den ältesten Gratis Webhoster in Europa. Weit über 400 000 Nutzer greifen auf das Lima-City Webhosting zurück. Lima-City wurde zudem in den Jahren 2019 und 2020 zum Hoster des Jahres bei hosttest.de gewählt.
Lima-City Gratis Webhosting
Liest man sich die Leistungsbeschreibung für das kostenlose Webhosting bei Lima-City durch, dann fragt man sich, weshalb man denn noch ein Premium-Webhosting benötigt. Natürlich gibt es dafür auch ein paar Gründe; aber dazu gleich mehr.
Die Gratis Webhosting Version bietet folgende Leistungsmerkmale (Aufzählung nicht vollständig):
- werbefreier Webspace (!), das heißt keine Banner, keine Popups oder sonst eine Art von Werbung
- 10 GB Speicherplatz für Webseiten.
Zum Vergleich der günstigste Tarif Mini bietet mit 30 GB „lediglich“ drei mal mehr Speicherplatz an. - unbegrenzter Traffic (!!), das heißt die Anzahl der Seitenaufrufe ist unbegrenzt.
- beliebig viele Webprojekte: es können beliebig viele Webseiten (mit eigener URL) gehostet werden
- kostenlose SSL-Verschlüsselung (SSL-Zertifikate via Let’s Encrypt)
- Brute-Force-Schutz inclusive, d.h. die Login-Seite ist gegen Brute-Force-Attacken geschützt.
- Kommentar-Spam wird mit Bot-Sperren verhindert.
- 1-Klick-Installer für 42 verschiedene Softwares. Neben WordPress können noch eine Reihe weiterer Software installiert werden: Joomla, myBB, phpBB, Contao, MediaWiki, PmWiki, DokuWiki, webtrees, Piwigo, Koken, und viele weitere.
- verschlüsselte FTP-Zugänge
- 1-Klick Staging-Umgebung: Kopie der gesamten Webseite erstellen und damit Updates ausprobieren oder Themes ändern, etc. – ohne Auswirkungen auf die Live-Seite. Staging-Kopie kann anschließend gelöscht oder stattdessen live genommen werden.
- Es wird keine minimale Verfügbarkeit für den Webspace garantiert. Wenn es also zu einem Ausfall kommt, kurzer oder längerer Natur, dann hat man keinerlei Ansprüche gegen den Webhosting-Betreiber.
- Vertrag für die Auftragsdatenverarbeitung ist nicht enthalten. Sobald man eine Webseite betreibt, ist ein solcher Vertrag Pflicht. Bei einem kostenlosen Webspace bietet Lima-City den ADV-Vertrag für eine Gebühr von 10 € pro Jahr an.
Lima-City Premium Webhosting
Die kostenpflichtige Webhosting-Pakete * haben natürlich auch eine Reihe von Vorzügen. Sie sind für jeden zu empfehlen, der ein seriöses Online-Business betreiben möchte.
Erwartungsgemäß enthält die Premium Webhosting sämtliche Leistungsmerkmale, die beim kostenlosen Webhosting fehlen. Folgende Möglichkeiten und Feature bieten die verschiedenen Premium Webhosting Pakete von Lima-City darüber hinaus (Aufzählung nicht vollständig):
- Garantierte Verfügbarkeit von > 99,9 %
Ein seriöses und professionelles Web-Business braucht eine Webseite, die im Prinzip immer online ist. Die Kunden und Besucher sind nun mal 24/7 im Internet unterwegs. Das ist ja auch ein großer Vorteil des Internets. Man muss sich beim Besuchen einer Webseite und dem Kauf eines Produkts oder Dienstleistung nicht nach Öffnungszeiten richten. - Zwischen 1 und 10 Domains inklusiv enthalten (je nach Webhosting-Paket)
- Kurze WordPress-Ladezeiten dank PHP7 Zend OpCache sowie dem Cache-Server „Memcached“ (ab Business Webhosting-Paket)
- Vertrag für Auftragsdatenverarbeitung ist in den Webhosting-Pakten kostenlos enthalten.
- Unbegrenzte MySQL-Datenbanken (mit einem Gesamtlimit zwischen 5 und 40 GB, je nach Webhosting-Paket)
- Breite Palette an Software wird via 1-Klick-Installer bereitgestellt. Folgende Software kann zusätzlich installiert werden, die im kostenlosen Webhosting-Paket nicht enthalten ist: TYPO 3, Drupal, Pretashop, Opencart, EQdkp Plus, Matomo, SEO Panel, MantisBT, ownCloud, Nextcloud
- Tägliches Backup des Webspace (Aufbewahrung 90 Tage)
- Zugriff auf Fehlerlogs
- ISO-27001-zertifizierten Tier3+ Premium-Rechenzentrum
- Der Webspace kann per SSH-Zugang verwaltet werden. Für alle interessant, die mit Linux unterwegs sind.
- Unterstützung von wp-cli, composer und git
Warum ich mich für das Business Webhosting entschieden habe
Wie ich schon eingangs erwähnt habe, suche ich einen Nachfolge-Hosting für meine Webseiten bei Siteground. Von daher benötige ich einen Account, bei dem man externe Domains aufschalten bzw. übertragen kann. Dies ist nur bei den kostenpflichten Webhosting-Paketen möglich.
Außerdem sind bei diesen Webhosting-Paketen eine bis mehrere Inklusiv-Domains enthalten. Beim Webhosting-Paket Business sind 5 Domains inklusive. Das alleine hat schon mindestens einen Wert von 50 € im Jahr. Da relativieren sich die 120 € schon mal gleich, die das Business-Paket im Jahr kostet.
Last but not least hat auch noch der positive Gesamteindruck sowie das aus meiner Sicht gute Preis-Leistungsverhältnis den Ausschlag gegeben, mich für das Lima-City Webhosting zu entscheiden.
Lima-City Business Webhosting bestellen
Nachfolgend gehe ich auf sämtliche Schritte ein, die man bei der Registrierung und Bezahlung eines kostenpflichtigen Lima-City Webhosting Accounts durchläuft.
Man hat die Option „14 Tage zu testen“ oder „direkt bestellen“ zu wählen.
Schritt 1: Warenkorb
Wenn man gleich über den „direkt bestellen“ Link geht, kommt als nächsten Schritt zum Warenkorb:
Wer sich zunächst für die 14-tägige Gratisphase entscheidet, durchläuft einen etwas abgeänderten bzw. umgestellten Workflow. Der Einstieg wäre dann zunächst der Registrierungsprozess, analog zum Anlegen eines kostenlosen Accounts.
Schritt 2: Registrierung
Wenn man „zur Kasse“ geht, kommt man auf die Login-Seite:
Wenn man noch gar keinen Lima-City Account hat, so wie ich, dann muss man an dieser Stelle über den „Jetzt registrieren“ Link erst mal die Registrierung nachholen:
Dazu muss der Benutzername sowie Emailadresse eingegeben und ein Passwort vergeben werden. Das Webformular prüft nach der Eingabe, ob der Benutzername schon vorhanden ist und die Stärke des Passworts.
Schritt 3: zahlungspflichtig bestellen
Bevor man alle notwendigen Häkchen setzt, sollte man zumindest einen Blick die AGBs werfen und diese auch herunterladen.
Schritt 3a: Emailadresse bestätigen
Bevor man mit der eigentlichen Bestellung fortfährt, sollte man sinnvollerweise die Emailadresse noch bestätigen:
Schritt 3b: Rechnungsadresse angeben (optional)
Wer sein Hosting als Werbungskosten bzw. in seiner Steuererklärung geltend machen möchte, sollte an dieser Stelle gegebenenfalls seine Rechnungsadresse angeben:
Bevor man zahlungspflichtig bestellt, sollte man die Widerspruchsbelehrung, die AGB und die Leistungsbeschreibung Webhosting durchgelesen und heruntergeladen haben.
Schritt 3c: Zahlungsmittel auswählen
Mit dem „zahlungspflichtig bestellen“ Button fortfahren und eine der verschiedenen Zahlungsmöglichkeiten auswählen:
Lima-City Webhosting bietet alle im Online-Handel üblichen Zahlungsmethoden an. Man kann sogar in der Kryptowährung Bitcoin bezahlen.
Ich habe mich für die Begleichung der Webhosting-Gebühren via PayPal entscheiden, weil es schnell und bequem von statten geht.
Schritt 3d: Zahlungsbestätigung
Wenn die Bezahlung erfolgreich gelaufen ist, bekommt man folgende Seite angezeigt:
Parallel dazu wird eine Buchungsbestätigung per Email mit verschiedenen PDF-Anhängen (AGB, Leistungsbeschreibung, Widerrufsbelehrung, Muster Widerruf) zugestellt. Eine separate Email mit Buchungsnummer und Rechnungs-PDF bekommt man auch auf sein Postfach. Sämtliche PDF-Dokumente sollte man sich sinnvollerweise digital abspeichern und zumindest die Rechnung noch ausdrucken.
Neue Domain registrieren
Einer meiner ersten Handlungen war die Registrierung einer neuen Domain, die ich gegebenenfalls zu einem späteren Zeitpunkt benennen werde.
Es handelt sich bei dieser neuen Webseite im weitesten Sinne um eine Testseite gehen, auf der ich Produkte, Dienste, Software usw. vorstelle bzw. „teste“, die ich im Alltag erwerbe bzw. in Anspruch nehme. Also um echte Erfahrungsberichte und Reviews. Keine Testseite im systematischen Sinne, wo eine Reihe von Produkten nach bestimmten Kriterien verglichen werde, wie dies beispielsweise die Stiftung Warentest durchführt.
Die Domain lässt sich über die Menüpunkte Domains oder Webseiten registrieren.
Man erhält eine Liste von registrieren Domains angezeigt, insofern man welche bereits registriert hat. Bei mir ist dies noch nicht der Fall, daher zeigt er „Nichts gefunden“ an.
Über den Button Domain registrieren oder umziehen gelangt man zur Domainsuche.
Nach Domain suchen
Der gewünschte Domainname kann über die Suchfunktion geprüft werden. Das Suchfeld erlaubt auch eine Mehrfachsuche. Das heißt es können dann mehrere verschiedene Domainnamen eingegeben werden.
Es werden dazu eine Vielzahl an Top-Level-Domains anzeigt, die nach verschiedenen Kategorien geordnet sind (populär, Europa, Regionen und Städte, etc.). Es werden sowohl bereits belegte als auch freie Domains angezeigt.
Über den grünen Einkaufsbutton lässt sich die Domain bequem bestellen. Falls es sich um eine Inklusiv-Domain, dann ist sie im Hosting-Paket enthalten und muss nicht extra bezahlt werden.
Widerberufsbelehrung
Interessant ist noch folgender Passus, bevor man die Domain bestellt:
Ich bin zwar kein Jurist. Aber ich verstehe den Zusatz folgendermaßen: Nach Abschluss des Vertrags kann man innerhalb von 2 Wochen von diesem zurücktreten. Wenn man allerdings innerhalb dieser 2 Wochen eine neue Domain (als Inklusiv-Domain) registriert, dann erlischt bezüglich der Domain die Widerrufsfrist.
Wenn ich also das gesamte Webhosting Paket innerhalb von 2 Wochen kündigen würde, dann müsste ich eine entsprechende Entschädigung an Lima-City für die bereits registriere Inklusiv-Domain entrichten. Andernfalls würde ja Lima-City auf den Kosten für die einjährige Domainregistrierung sitzen bleiben.
Domainbestellung
Über den Button kostenlos bestellen kann der Bestellvorgang abgeschlossen werden. Nach der Domainbestellung wird folgende Meldung angezeigt:
Der Prozess der Domain-Registrierung erfolgt vollautomatisch. Dazu sendet Lima-City an die zuständige Registrierungsstelle (bei de-Domains ist das die DENIC) eine Email. Die DENIC muss die neu registrierte Domain in ihren DNS-Server laden. Diese kann dann einem Webserver zugeordnet werden. Dieser Prozess wird von der DENIC 24 mal am Tag (also einmal pro Stunde) ausgeführt.
Bei Domains mit anderen Länderkennungen als „de“ kann dieser Prozess bis zu 3 Stunden dauern.
Die von mir registrierte Domain stand, wie erwartet, innerhalb einer Stunde zur Verfügung:
Nachdem die Domain bestellt wurde, wird sie im Lima-City Backend unter dem Menüpunkt Domain entsprechend angezeigt:
Emailadresse zur Domain erstellen
Nachdem die neue Domain zur Verfügung steht, kann eine Email der neuen Domain zugeordnet werden:
Lima-City bietet das sogenannte Greylisting gegen Spam-Emails an, das man optional über eine Checkbox aktivieren kann.
WordPress installieren
Zur Installation von WordPress müssen die ein paar notwendige Angaben getätigt werden:
- Die Domain wird über ein Drop-Down Menü ausgewählt.
- Der WordPress-Pfad wird vom System vorgeschlagen, kann aber überschrieben werden
- Eine neu SQL-Datenbank wird erstellt, falls man keine auswählt. Wenn man bereits zuvor eine SQL-Datenbank erstellt hätte, dann könnte man in diesem Schritt diese der Wordpess-Installation hinzufügen.
- Der Blogtitel, den man bei der Installation angibt, kann später über das WordPress Dashboard auch überschrieben werden.
- Email-Adresse kann entweder eine externe Mailadresse sein, oder eine Domain-Emailadresse.
- Als Admin-Benutzername sollte man nicht unbedingt das naheliegende „admin“ oder ähnliches wählen.
- Das Admin-Passwort sollte lang genug wählen und eine Mischung aus Zahlen, Buchstaben, Sonderzeichen, Groß- und Kleinschreibung sein. Passwort-Generatoren sind dabei hilfreiche Werkzeuge.
AV-Vertrag mit Lima-City abschließen
Wenn eine Webseite gehostet wird, muss mit dem Hoster ein Vertrag über die Auftragsdatenverarbeitung (AV) geschlossen werden. Der Webhoster protokoliert schon rein aus Sicherheitsgründen die IP-Adressen von Webseitenbesucher. Auch wenn dies temporär (i.d.R. 7 Tage oder kürzer) und anonymisiert, handelt es sich die Speicherung von personenbezogenen Daten.
Der AV-Vertrag kann man unter dem Punkt Account: ADV-Vertrag ausfüllen:
Damit sich der ADV-Vertrag leichter ausfüllen lässt, gibt es neben einem Mustervertrag auch noch eine Ausfüllhilfe sowie die FAQ-Seite zur EU DSGVO.
Auch wenn es sich um eine Webseite handelt, die explizit keine User-Daten erheben, entstehen (mindestens) Protokolldaten durch die Webseitenbesucher. Diese Daten-Art muss im ADV-Vertrag festgehalten werden.
Nachdem man den Vertrag entsprechend nach seinen Bedürfnissen angepasst und den Vertragsbedingungen zugestimmt hat, erscheint der ADV-Vertrag in der Übersicht:
Der ADV-Vertrag kann als PDF heruntergeladen werden oder wieder gelöscht werden. Man kann den Vertrag aber nicht mehr nachträglich editieren. Dazu müsste man – nach meinem Verständnis – einen neuen ADV-Vertrag anlegen. Dieser würde dann ab dem Erstellungsdatum gelten.
Der ADV-Vertrag und die Subunternehmer-Anlage werden übrigens nach Zustimmung der Vertragsbedingungen und Abschicken durch den „Vertrag erstellen“ Button als Email zugestellt.
Der ADV-Vertrag ist in den kostenpflichtigen Premium-Pakten enthalten. Bei einem kostenlosen Webspace wird der ADV-Vertrag gegen eine jährliche Gebühr von 10 € angeboten.
Meine ersten Eindrücke
Die Registierung, die Domain-Bestellung, das Anlegen des Postfachs und die WordPress-Installation sind intuitiv und leicht von der Hand gegangen.
Die Domain stand innerhalb einer Stunde zur Verfügung, womit ich recht zufrieden war.
WordPress lässt sich durch einige wenige Angaben initiieren. Das Let’s Encrypt SSL-Zertifikat wird dabei automatisch mit installiert und muss nicht erst nachträglich konfiguriert werden. Auf diese Weise spart man sich etwas Zeit und Nerven.
Als WordPress-Themes waren die gängigen Themes Twenty Twenty-One, Twenty Twenty sowie Twenty Nineteen vorinstalliert.
Positiv aufgefallen ist auch, dass (fast) keine unnötigen Plugins vorinstalliert wurden. Lediglich die beiden Plugins Aksimet Anti-Span und Hello Dolly wurden zwar vorinstalliert, aber nicht aktiviert.
Über weitere Erfahrungen mit dem Lima-City Webhosting werde ich in der Zukunft auf diesem Blog berichten. Zumal einige Domain-Umzüge zu Lima-City bei mir in nächster Zeit anstehen.
Deine Erfahrungen mit Lima-City Webhosting?
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